Bei der Herstellung der homöopathischen Heilmittel geht man nach einem homöopathischen Arzneimittelbuch vor. Die Ausgangssubstanz wird schrittweise in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser, Alkohol oder Milchzucker verdünnt und nach jedem Verdünnungsschritt durch Schütteln oder Verreiben potenziert.
Heute sind in der Homöopathie drei verschiedene Verdünnungsreihen gebräuchlich: D, C und LM. Die D- und C-Reihe unterscheiden sich lediglich im Verdünnungsverhältnis voneinander:
D = Dezimalpotenz (lateinisch decem = 10), Verdünnungsverhältnis: 1 : 9
C = Centesimalpotenz (lateinisch centum = 100), Verdünnungsverhältnis: 1 : 99
Dabei werden in der D-Reihe ein Teil Vorpotenz (zum Beispiel D1) mit neun Teilen Verdünnungsmittel gemischt und anschliessend mindestens zehnmal kräftig geschüttelt (Flüssigkeiten) oder eine Stunde lang im Mörser verrieben (Pulver).
So entsteht eine D2, die man erneut zehnfach verdünnt und potenziert, um die D3 herzustellen. In der C-Reihe werden ein Teil Vorpotenz (zum Beispiel C1) mit neunundneunzig Teilen Verdünnungsmittel vermischt und anschliessend potenziert.
Die dritte Potenzierungsreihe, die LM- oder auch Q-Potenz genannt wird, entwickelte Hahnemann in seinen letzten Lebensjahren. LM-Potenzen stellt man nach einem speziellen, sehr aufwendigen Verfahren her. Jeder Verdünnungsschritt entspricht einem Verhältnis zwischen Ausgangssubstanz und Verdünnungsmittel von 1:50'000.
Je höher die Zahl hinter dem D, C oder LM, desto stärker und länger anhaltend ist die Wirkung des homöopathischen Arzneimittels. Potenzen über D30 oder C30 werden als Hochpotenzen bezeichnet.
Potenzieren ist Handarbeit:
Man nehme 1 Teil der Urtinktur und gebe 9 Teile eines Arzneistoffträgers hinzu. Dabei erhält man 10 Teile der 1. Potenz. Will man die nächste Potenz (die zweite) erhalten, so gibt man zu 1 Teil der 1. Potenz wiederum 9 Teile des Verdünnungsstoffes und erhält darauf 10 Teile der 2. Potenz. Bei festen Stoffen funktioniert dieses Prinzip durch Verreiben in einem Mörser.